German group visited Avola/Italy 2022

 

German group visited Avola/Italy

Kultureller Austausch ist horizonterweiternd. Zusammen mit Frau Hackstein und Frau Meurer begab sich unsere Schüler:innengruppe auf eine Bildungsreise, welche die Teilnehmer:innen so schnell nicht mehr vergessen werden: An weit mehr als Kultur und Museen, gemeinsames Singen im Chor oder neue Freundschaften schließen erinnern sich die Schüler:innen aus den Klassenstufen 9 und Q1. Über die besondersten Erlebnisse, die schönsten Momente aber auch über die kniffligen Situationen wird im folgenden berichtet. Ob die Schüler:innen sich zurecht fanden, das italienische Eis wirklich so gut schmeckt oder sie mit ihrem Italienisch nach so vielen Pizzen am Ende waren?

“Cabin crew, prepare for landing.” Ein Scheppern, ein Ruckeln, ein Aufsetzen. Unüberhörbarer Applaus. Gegen 15:35 Uhr landet der Airbus in Catania, Sizilien. Es ist Samstag, der 05.03.2022, als die Erasmus-Schüler:innen (siehe Foto) italienischen Boden unter ihren Füßen spüren. Direkt neben dem sizilianischen Vulkan Ätna befindet sich der Zielflughafen Catania, von dort aus sind es ungefähr sechzig Minuten bis Avola, die Stadt, in der die Gruppe auf ihre Gastfamilien trifft. “Nach Kontrollen, dem Verlassen des Flughafens und dem ersten, unvergesslichen Eindruck Siziliens sind wir durch einen Transferbus nach Avola gelangt, um endlich unseren Gastfamilien ein herzliches Buongiorno zu sagen.”, berichtet die Gruppe. Das Zusammentreffen mit den Familien war für die Teilnehmenden eine neue, ungewohnte Situation, doch nach dem ersten italienischen Abendessen war für viele klar: Wir sind mit Herzlichkeit in die Familien aufgenommen worden. Zu verschiedenen Zeiten am darauf folgenden Sonntag trafen ebenfalls die spanische und lettische Gruppe ein, welche schnell ihren Weg zu den italienischen Austauschschüler:innen fanden. Das Meer, die Stadt und wie italienische Jugendliche feiern, erfuhren die Teilnehmenden am Sonntag. “Ganz programmlos hatten wir den ersten Tag des Aufenthalts für uns, und genossen es, einen ersten, fundierten Eindruck von Avola und unseren neuen Freunden zu bekommen - in ihrer Heimat.”, meint Paul Menzel (Q1). Eine neue Woche beginnt: Bei der Begrüßungsveranstaltung im Gymnasium “Majorana School” wurde gesungen und getanzt: Neben kulturellen Liedern aus den vier Ländern - zwischen “Churi Churi”, “Sofía”, und “Freude schöner Götterfunken” - interpretierte der italienische Erasmus-Plus Chor ebenfalls “We Are The World” und kreierte ein warmes Gefühl der Gemeinschaft. Es folgte ein Besuch im Rathaus, wo ein Zusammentreffen mit der Bürgermeisterin Avolas stattfand. Am Abend sangen alle mit: Im Music Lab mit Signora Caruso Milena bewiesen die Italiener:innen und Spanier:innen ihr tänzerisches Temperament, aber auch die Lettinnen und Letten und die Deutschen zeigten sich nicht schlecht im Taktgefühl. “Neben dem offiziellen Programm, gestalteten wir unsere Abende individuell”, berichtet Paula Klaßen (Q1), “Montag besuchten wir eine Bowlinghalle in der Nähe Avolas und räumten einen Strike nach dem anderen ab.”

Auf Spurensuche der italienischen Antike begab sich die Großgruppe am Dienstag, wobei sie zwischen gelb-funkelnden Lemon Trees antike Glasobjekte, Knochen oder Muscheln aus Sandkästen siebte. Darauffolgend wurde Noto, eine Stadt in der Region Syrakus, besucht, wobei es sich die deutsche Gruppe gut gehen ließ: “Das erste italienische Eis verkosteten wir in Noto und bekamen daraufhin einen Einblick in eine Winzerei und lernten die Abläufe der Weinherstellung kennen.”, erzählt Anna Lena Seipelt (9d). Anschließend folgte das Pizzaessen in einem Restaurant Avolas, wobei sich die Schüler:innen untereinander noch besser kennenlernen konnten. “Das besonderste an diesem Projekt ist und bleibt der kulturelle Austausch,”, so Kristina Röhl (Q1), “welcher am besten im direkten Kontakt mit den anderen zu spüren war.” Nach einer Stadtrallye in Avola besuchten die Erasmus-Schüler:innen an ihrem freien Mittwochnachmittag die Stadt Syrakus, welche sie Donnerstag im Rahmen einer Stadtführung noch besser bezogen auf ihre Geschichte und Gegenwart kennenlernten. Begleitet von viel Sonnenschein sahen die Austauschschüler:innen Syrakus in allen Facetten, besuchten ein Amphitheater, Naturpark und Syrakus’ Innenstadt. Das Highlight war der Sonnenuntergang am späten Nachmittag, begleitet von träumerischer Akkordeonmusik. 

Traurig darüber, dass das Ende der schönen Zeit naht, bestritten die Schüler:innen freitags die Abschlussveranstaltung in der Aula magna, geleitet von Signora Caldarella, die italienische hauptorgarniserende Lehrerin. Unter dem Motto “Between tradition and trend” präsentierten die Lernenden vorerst ihre vorbereiteten Vorträge über verschiedene Themen wie “Local products” oder “Mediterranean diet”. Nachmittags hieß es wieder: Cantare! Zwischen Musik, Tanz und tatsächlich teilweise auch Tränen tollte italienisches Temperament durch die Luft. Die Gastfamilien trafen zusammen mit den Teilnehmenden aufeinander und genossen die Zeit. Nicht nur in diesem Moment, sondern auch am folgenden Abend, bei einem letzten Beisammensein, kamen alle Erinnerungen und schönen Augenblicke wieder hoch: “Nie vergessen werde ich all die wunderschönen Erfahrungen, die ich sammeln durfte.”, meint Lara Becker (9a), “Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder einen Austausch machen kann.” Denn das, was unabdingbar geschieht, ist dass man seinen Horizont erweitert. Jeder einzelne Tag, jeder Ausflug, so viele wunderbare Gespräch auf Englisch, Französisch, Spanisch - oder gar in Körpersprache - bleiben in Erinnerung. “Ich habe die ganze Woche gestrahlt.”, meint Paul. Moritz Peeren (Q1) betont: “Mir haben vor allem die vielen Vespas gefallen. Einige von uns hatten auch die Ehre, als Beifahrer mitzufahren.” 

Die besten Momente - Textschnipsel 

Strahlende Sonne, ein blauer Himmel. Der Ätna im Hintergrund. Autos fahren vom Parkplatz ab, Busse treffen ein. Terminal C. Eine schnelle Kontrolle, ob die Weinflaschen als Gastgeschenke noch halten. Sizilien, benvenuto. Mit einem leckeren, italienischen Gelato laufen wir über den Piazza Duomo, die wunderschöne, große Kathedrale vor uns. Die strahlende Sonne breitet sich auf uns aus. Es ist Sonnenbrillenwetter - endlich. Akkordeonmusik, ein Gitarrist. So wie Äste eines Baumstamms gehen viele kleine, geheimnisvolle Wege vom posto grande ab. Souvenirlädchen, Fischbüdchen, Restaurants, … ein Weg zum Meer. All diese schönen Erinnerungen sind dem Erasmus Plus Programm zu verdanken. Durch volle Finanzierung durch die Europäische Union hat jede:r die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln und Bildung auf diese ganz andere, bereichernde Weise zu erfahren. Chancengleichheit? Bitte sehr! “Für eine solche Möglichkeit sind wir sehr dankbar.”, betont Lotta Schnurbusch (9a), “Vor allem, da wirklich alle Interessierten teilnehmen dürfen, egal, über welche finanzielle Möglichkeiten die Familien verfügen.” Und natürlich bleiben genau so Frau Hackstein und Frau Meurer viele, besondere Erinnerungen: “Erasmus Plus bedeutet für mich: Menschen und Kulturen kennenlernen, Freundschaften schließen, Gemeinschaft - über alle Grenzen hinweg - erleben.”, meint Frau Meurer, “Das besonderste Erlebnis der Sizilien-Reise ist für mich der tolle Zusammenhalt der Gruppe; dass ich junge Menschen über sich hinaus wachsen sehen konnte.” Der Erasmus-Austausch ist auch ein Austausch der “Ersten Male”: “Ich werde nie vergessen, wie aufgeregt ich war, als wir im November in Düsseldorf am Flughafen standen und darauf gewartet haben, dass unsere Austauschschüler endlich ankommen.”, erinnert sich Hedda Henneböhl (Q1), “Und natürlich mein erster Flug, als wir dann im März selbst geflogen sind. Besonders schön fände ich es, wenn wir in Kontakt bleiben und wir uns alle in Zukunft noch einmal wiedersehen, weil mir die Menschen sehr ans Herz gewachsen sind.” Sei es das Meer, die Berge, die Stadt, das Fliegen, die Sonne, die italienische Küche, unfassbar viele Pizzen, das Eis, die Musik, das Tanzen, oder was immer das Herz begehrt: Unsere Zeit in Sizilien war geprägt von den Menschen. Begeisterung für so viele verschiedene Dinge bringen sie auf, es entstehen so schöne Freundschaften. 

Der Appell der Gruppe: 

Wenn DU die Möglichkeit hast, an einem Austauschprogramm unserer Schule oder darüber hinaus teilzunehmen, dann nutze diese und bereise die Welt. Wer die Augen stets offen hält, entdeckt. So facettenreich, so verschieden und doch so ähnlich haben wir uns das Leben auf Sizilien nie vorgestellt. Bereicherung pur - durch viel Lachen, Small- und Deeptalk, und ganz viel gemeinsames Erleben charakterisiert sich eine erfüllte Reise. Mehr als nur Sightseeing. Und ganz schön horizonterweiternd! Als die Teilnehmenden sich am Samstagmittag, den 12.03.2022 um 12:30 Uhr in Avola von ihren Gastfamilien und den anderen Gruppen verabschieden mussten wurden einige Tränen vergossen. Doch unter dem Motto “Bald sehen wir uns wieder” ließ es sich viel einfacher in den Transferbus steigen. Die Tür scheppert zu. Die letzten Blicke nach draußen. Abfahrt. Immer kleiner werden die Gastfamilien sichtbar, jede und jeder einzelne schrumpft, versinkt und verblasst in der Ferne. Je schneller sich die Räder um ihre Achsen drehen, umso heftiger ist das Gefühl des Abschieds zu spüren. All diese Erinnerungen sind nun abgeschlossen. Die Momente sind vergangen. Die Woche gelebt - erlebt. Doch all diese Erinnerungen werden auch für immer bleiben. Manifestiert durch Bilder - Videos oder unser Innerstes. Und genau deshalb ist das einzige Gefühl, das bleibt, die glückliche Erfüllung, spätestens dann, wenn die Familien in Deutschland wieder vereint sind und der Alltag die Wirklichkeit gewinnt. Und die süße Mischung aus wunderbaren Erinnerung und endlich wieder früh aufstehen sorgt für einen angenehmen Schulalltag. In Gedanken an die Schöne Zeit, denn… 

“Wir können von Reisen träumen oder sie erleben.” Oscar Wilde

von Paul Menzel, Schüler

Comments

Popular posts from this blog

Recycle or perish - that is the question!